Fast Food, Beauty, Impfstoff – was machen Influencer:innen mit unserem Kaufverhalten, wieso wollen denn auf einmal alle in Dubai leben und was hat das alles mit Politik zu tun?
von Benedikt Sylvester und Carla Magnanimo
Dubai, I like, I like
Ein Flüstern geht um. Ein Munkeln, dass das Leben in Deutschland vielleicht gar nicht mehr so erstrebenswert ist, wie man früher immer gedacht hat. Schließlich gibt es hier keinen paradiesischen Palmenstrände, 365 Tage Sonnenschein und hoch klimatisierten Riesen-Malls, in denen man alles bekommt, was das nach Konsum schreiende Herz begehrt.
Nun ja, vielleicht ist aus dem Munkeln und Flüstern inzwischen auch eher ein kleiner sozialer Aufschrei geworden, seit Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale darüber berichtet hat, dass Deutschlands Top-Influencer:innen reihenweise in die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate auswandern: Dubai – derzeit das Paradies für Menschen, die unter anderem mit Produktplatzierungen und Marken-Kooperationen ihr Geld verdienen. Hier machen sie momentan jedoch nicht nur Werbung für hippe Face-Tonics und Jogginganzüge (also auch), sondern für die reiche Wüstenstadt Dubai.
Guck mal, das ist mein Leben!
Aber was genau machen eigentlich Influencer:innen? Der Begriff geht auf das englische Wort influence, also Einfluss oder beeinflussen, zurück. Und hierbei ist der Name Programm, denn genau das ist es, was Influencer:innen so tun. Es ist eine Berufsbezeichnung für Personen, die vorrangig in den sozialen Medien und aus eigener Motivation heraus, mediale Inhalte zu unterschiedlichen Themen veröffentlichen. Dies kann in Audio-, Video- oder Fotoformaten geschehen und wird einer, häufig sehr großen Gruppe von Menschen, den Follower:innen, zur Verfügung gestellt. Meistens widmen sich die Influencer:innen einem bestimmten Thema oder Gruppe, wodurch sie oft zu Unrecht von ihren Follower:innen als informiert oder wissend eingeschätzt werden. Dies gilt insbesondere für Key Influencer:innen, die aufgrund eines eigenen Blogs, Social-Media-Kanäle oder Online-Magazins eine sehr große Reichweite haben. Andere Kategorien sind Kidfluencer:innen, Peer Influencer:innen, Sinnfluencer:innen und Petfluencer:innen. Die gängigste Form sind die Social Influencer:innen, die vor allem ihre persönlichen Meinungen und Empfehlungen weitergeben.